5 Takeaways einer Social Media Strategie für ein Finanzinstitut

Vor rund einem Jahr durften wir die Social Media Strategie eines Finanzinstituts überarbeiten. Ein spannendes, umfangreiches Projekt, bei dem ich euch unsere Takeaways nicht vorenthalten möchte.

1. Wichtige Analysen:

Eine umfassende Analyse ist natürlich essentiell. Was ich bei diesem Projekt vor allem wichtig fand:

  • Welche Inhalte und Inhaltsformen kommen auf welcher Plattform gut und nicht gut an? Und zwar beim eigenen Auftritt und bei führenden, auch internationalen Benchmarks. 

  • Welche organischen Reichweiten werden wirklich auf den eigenen Accounts generiert? Dabei müssen die Angaben, insbesondere bei Meta/Facebook, kritisch hinterfragt werden. Das ganze wird dann sehr ernüchternd.

  • Welche Kanäle generieren am meisten Leads und Conversions auf der Website? Vergesst nicht, dass viele iOS User nicht erfasst werden und das Besucher-Angaben bei Google Analytics der Kategorie "Social" überhaupt nicht stimmen. Man muss nach utm_source und utm_campaign analysieren.

  • Wie unterscheiden sich die Demografie aller Website Besucher und die der Konvertierenden? Besuchen eher jüngere Smartphone-Nutzer und konvertieren eher ältere Desktopper? Was ergibt sich hier für Rückschlüsse auf die Kanalwahl? Apropos eine Übersicht über alle relevanten Plattform gibt es auf dem cooala Content Hub bei nau.ch:

2. Aufräumen:

Social Media ist rund 20 Jahre alt. Es geht also heute darum, alte Zöpfe abzuschneiden und Plattformen und Massnahmen zu streichen. In unserem Fall:

  • Podcasts sind zwar toll. Aufwand-vs-Reichweite von Firmen-Podcasts stehen aber häufig in keinem Verhältnis. Wir empfehlen, etablierte Podcaster zu besuchen und von deren Reichweite zu profitieren.

  • Klassische Blogs: Meistens decken sie zu breit alle Themengebiete einer Firma ab und haben sehr wenig Traffic. Content Hubs lohnen sich für spezifische, hoch relevante Nischenthemen. Mehr dazu und zum Thema Content Marketing gibt es bei cooala.

  • Facebook : es gibt Ausnahmen, aber bei den meisten Firmen lohnt sich Facebook Organic nicht mehr. Die Reichweite ist im Vergleich z.B. zu Instagram nicht ein 1/10 und der Aufwand für Posting, Kontrolle und Community Management wird meistens unterschätzt. Wir empfehlen meist eine reine Paid Strategie für Facebook, um Personen 50+ gezielt anzusprechen.

Hier 10 Minuten, dort 2 Stunden gespart - da bleibt Zeit für guten Qualitäts-Content.

3. Fokus und Qualität

Ob Investment-News auf Instagram oder Stellenanzeige auf LinkedIn, solche Posts haben eine zu geringe Relevanz und belasten den Algorithmus. 

Es geht darum, sich auf die jeweilige Kernzielgruppe und den Kontext zu fokussieren. Eine Person mag auf Insta und LinkedIn sein, möchte aber weder auf beiden Plattformen das gleiche von einer Marke sehen, noch Business-Content auf Instagram.

  • Daher fokussiert sich auf Instagram das Finanzinstitut aufs "Erleben": Events, Sponsorings, und Wettbewerbe.

  • Bei Linkedin wurde eine zweite LinkedIn Unterseite mit reinem Fokus auf Arbeitsalltag und Stellen lanciert. Denn auf der Hauptseite geht es um Business und Finanzen. Mit Erfolg: der neue Account konnte in kürzester Zeit viele Follower gewinnen und die Reichweite vervielfachen.

4. Gemeinsam zum Erfolg 

Auf LinkedIn sind die persönlichen Accounts der Mitarbeiter wichtiger als der Account eines Unternehmens. Gesagt, getan: 

  • Das Management und weitere interne Opinion Leader wurden auf LinkedIn geschult und fitter gemacht.

  • Alle Mitarbeiter haben Trainingsvideos rund um die Business Nutzung von Linkedin, Foto- und Video-Tipps und Infos rund um Strategie und Compliance erhalten.

  • Idealerweise werden Accounts von der Zielgruppe für die Zielgruppe gemacht oder wie es die Edelman Trust Studie jedes Jahr nennt "I trust a people like myself". Daher dürfen ein halbes Dutzend Lernende ohne grosse Absprachen den TikTok-Kanal des Finanzinstituts bespielen.

5. Wie lange muss man für so ein Social Media Strategie Projekt rechnen?

Für Analyse und Erstellung inkl. Freigabe sollte man schon mit 3-6 Monate rechnen, insbesondere, wenn das Projekt noch in Gremien abgenickt werden muss. Wir durften zudem 3 Monate die Verantwortung für alle Social Media Kanäle übernehmen und so richtig Gas geben und anschliessend den neuen Social Media Manager in 2-3 Monaten einarbeiten. 

Glustig geworden? Unsicher mit der Performance der aktuellen Plattformen und Massnahmen?

Mach doch ein Digital Marketing Check-up.

Zurück
Zurück

Shopify Updates 2023

Weiter
Weiter

Ranking: Die erfolgreichsten Schweizer Marken und Firmen auf TikTok im 2022